Zu den neurologischen Sprach- und Sprechstörungen zählen unter anderem die Aphasie, Dysarthrie und Apraxie. Die Aphasie gilt dabei als eine besonders häufig auftretende Sprachstörung nach Schlaganfällen. Circa 30 Prozent der Schlaganfallpatienten leiden darunter.
Wir erarbeiten in unseren logopädischen Praxen in Karlstadt und Zellingen maßgeschneiderte Therapiepläne: Diese sind genauestens auf den Patienten, seine Stärken und das individuelle Störungsbild abgestimmt.
Aphasie als Folge von Schlaganfällen
Das Wort Aphasie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „ohne Sprache“. Eine Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung nach einer Schädigung – zum Beispiel durch Schlaganfall – in der linken, sprachdominanten Gehirnhälfte. Ursachen für eine Aphasie sind neben Schlaganfällen auch Gehirnblutungen, Schädelhirntraumata, Tumore oder entzündliche Erkrankungen.
Eine Aphasie tritt in unterschiedlichen Schweregraden mit verschiedenen Symptomen auf. Sie bedeutet nicht automatisch einen totalen Sprachverlust nach einem Schlaganfall. Die neurologischen Beeinträchtigungen können in allen sprachlichen Modalitäten (d. h. Sprechen, Verstehen, Lesen, Schreiben) unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Selten kommt es vor, dass die Sprach- und Kommunikationsfähigkeit komplett ausfällt.
Menschen mit Aphasie haben keine geistige Behinderung, sondern die Fähigkeit verloren, sich sprachlich auszudrücken. Für Betroffene und deren Angehörige stellt eine solche neurologische Sprachstörung nach einem Schlaganfall häufig einen starken Einschnitt in ihrem familiären, sozialen und beruflichen Leben dar.
Links & Literatur:
https://aphasiker.de/ (Bundesverband)
https://aphasie-unterfranken.de/zfa/ (Aphasiezentrum Wü)
http://www.schlaganfall-was-nun.de/ (Selbsthilfegruppe in Wü)
Langsames und abgehacktes Sprechen bei Dysarthrie
Schädigungen am zentralen Nervensystem durch verschiedene neurologische Erkrankungen wie etwa nach einem Schlaganfall oder bei Parkinson können eine Sprachstörung wie Dysarthrie (auch Dysarthrophonie) auslösen.
Diese äußert sich durch sprechmotorische Symptome, die Koordination von Artikulation, Prosodie und Atmung beeinträchtigen. Das heißt, dass die Verständlichkeit der Sprache (Stimme, Sprechtempo, Sprechatmung) in unterschiedlichem Ausmaß betroffen ist. Beobachtbar ist meist ein langsames, abgehacktes Sprechen, das verschiedene Ursachen haben kann:
- Morbus Parkinson
- Multiple Sklerose
- Chorea Huntington
- Myasthenia gravis
- Amyotrophe Lateralsklerose
- Tumore
- Durchblutungsstörungen
Links & Literatur:
Ursachen und Symptome einer Apraxie
Als Apraxie bezeichnet man eine Störung in der Ausführung von willkürlichen, zielgerichteten Bewegungen, die durch eine Hirnstörung entsteht. Bei einer Sprechapraxie äußert sich das vor allem durch Störungen der Lautbildung (z. B. Hinzufügen, Auslassen oder Vertauschen von Lauten) und des Redeflusses. Sie tritt oft nach einem links- oder auch beidseitigem Schlaganfall als neurologische Sprachstörung auf. Außerdem können weitere Ursachen zur Entstehung einer Apraxie führen, wie etwa:
- Demenz
- Hirntumore
- Kopfverletzungen
- Multiple Sklerose
- Enzephalitis
- Alkoholmissbrauch
Häufig sind stumme Suchbewegungen, sicht- und hörbare Sprechanstrengungen zu beobachten. In vielen Fällen tritt die Apraxie in Zusammenhang mit einer Aphasie auf.
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